Wandern

Die Natur zu Fuß entdecken

Wer nach Madeira kommt, sollte auf jeden Fall eine Levada-Wanderung unternehmen. Mit Wanderführer oder auf eigene Faust. Beides ist problemlos möglich. Bei einer Levada-Wanderung ist zudem die Orientierung meistens einfach: immer am Wasserkanal entlang.

Die Levadas verlaufen durch die verschiedensten Gebiete: von den Stadtlevadas, die sogar Funchal durchfließen, bis zu den Levadas des Zentralgebirges, die auf abenteuerliche Weise in Felswände gehauen wurden. Teilweise mithilfe von Tunneln, die quer durch einige Berge getrieben sind.

Eins ist bei einer Levadawanderung gewiss: auch wenn der Einstieg in die Wanderung meist an einer belebteren Straße ist, schon nach der ersten Biegung ist man in die einsame Bergwelt Madeiras entlassen.

Nach jeder Biegung erwarten den Wanderer neue Abenteuer: vom Wasserfall, der tosend in die Levada stürzt, bis zur schwindelerregende Kletterpartie. Auf jeden Fall wird man von der grandiosen Natur und den imposanten Aussichten gefangen genommen.

Neben den Levada-Wanderungen gibt es einige, fast alpine Touren, die einiges der Wanderer-Kondition abverlangen können. Ist die Wanderung an einer Levada meist auf einem Höhenniveau, gibt es auch Touren die mal schnell 900 Höhenmeter überwinden.

Eins ist sichergestellt: für jeden Wandertyp ist etwas dabei: vom Levada-Spaziergang bis zur alpinen Klettertour ist alles vertreten.

Viele der beschriebenen Wanderungen sind Strecken- und keine Rundwanderungen. Ist man mit dem Mietwagen unterwegs, kann entweder der Rückweg mit dem Taxi oder dem Bus angetreten werden. Vorher bitte Busfahrpläne studieren.

Wir haben z.B. die sehr zu empfehlende Nordküsten-Wanderung in Kombination mit einem Taxi unternommen. Reine Streckenwanderungen sind wir hin- und zurück gelaufen. Einfach so weit, wie man Lust hat und dann den selben Weg zurück. Erstaunlich ist, dass auch der Rückweg immer wieder neue Impressionen bietet.

Zum Schluss eine Warnung: bitte kein Risiko eingehen! Nach starkem Regen kann es zu Erdrutschen kommen, die die Wanderwege verschütten können. Von einer Kletterpartie über durchweichten Boden ist dringend abzuraten, zumal hinter der nächsten Kurve der nächste Erdrutsch wartet. So eine Wanderung artet schnell zu einer gefährlichen, lebensgefährlichen Schlammschlacht aus. Dann sollte man unbedingt die Wanderung abbrechen und umkehren!

Oft sehen wir auch Wanderer, die einen Schluck Wasser aus der Levada probieren. Das kann zu Magen-Darm-Problemen führen und damit zu einem spontanen Ende am Urlaubsspass! Auch wenn das Levadawasser meist Quellwasser ist, weiß man nie, ob ein paar Meter Flussaufwärts eine Kuh ihre Notdurft verrichtet hat, oder ein totes Tier in die Levada gefallen ist.