Autotour entlang der alten Nordküstenstraße

Früher eine abenteuerliche Fahrt - heute leider gesperrt und dem Verfall preisgegeben: die Nordküstenstraße mit einer waghalsigen Streckenführung in Kombination mit Ausblicken, Wasserduschen und Steinschlägen

Die Nordküste Madeiras ist im Wesentlichen ein steil ins Meer abfallender Felsen. Daher war der Bau einer Straße nach Porto Moniz eine große Anstrengung. In den Felsen wurde eine teilweise einspurige Strecke geschlagen, die sich atemberaubend am Fels fest krallt.

Zu regenreichen Jahreszeit ergossenen sich Wasserfälle auf die Straße, weshalb sie auch gerne als "Waschstraße" betitelt wurde. Gerne fallen auch größere Steine von der ungesicherten Steilküste herunter, so dass man manchmal Slalom gefahren musste, um das Auto nicht zu beschädigen.

Mittlerweile hat man sich mit einem großen Bohrer eine neue Schnellstraße geschaffen, was den Zeitaufwand nach Porto Moniz zu fahren wesentlich verringert.

Leider ist es nicht mehr möglich, Teile dieser alten Strecke zu befahren (das ging noch bis etwa 2010 - siehe Bilder). Sie wird nicht mehr gepflegt und ist dem Verfall preisgegeben. Einige Teilstücke sind nur noch zu Fuß begehbar, andere sind durch Steinschlag vollkommen unpassierbar geworden. Es lohnt sich dennoch diesem Relikt des "alten Madeira" einen Besuch abzustatten.

Die Fahrt muss bei Sao Vicente beginnen, da die alte Küstenstraße immer wieder von der neuen abzweigt. An diesen Abzweigungen weist ein kleines Schild "Antigua ER" auf den alten Streckenabschnitt hin. Meist kann man hier sein Auto parken und zu Fuß weitergehen.

Die Fahrt führt vorbei an Seixal bis nach Porto Moniz. Bei der Tour sollte man sich bewusst machen, dass sich früher sämtlicher Verkehr über diesen schmalen Weg quälte. Ein Stück einer solchen einspurigen Strecke ist noch bei Ponta Delgada erhalten. Alle anderen Straßen werden nach und nach durch neue Schnellstraßen ersetzt.

Man sollte etwas Zeit einplanen, zumal sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Nordküste und den Atlantik ergeben. Dadurch, dass die Straße nicht mehr befahren wird, kann man das Auto mal kurz parken und einen kurzen Abstecher zu Fuß machen und den Ausblick und die Brandung genießen.

Bei Seixal (genauer gesagt kurz nach Seixal) ist ein Abstecher zur "Praia de Laje", einem der schönsten Sandstrände Madeiras lohnenswert.

Kurz vor Porto Moniz, bei Ribeira de Janela, sind einige sehenswerte Felsen im Atlantik zu sehen.

Die Fahrt endet bei Porto Moniz, die für ihr Meeresschwimmbad berühmte Weinbaustadt. Ein Spaziergang entlang der Uferpromenade mit Besuch der kleinen Felsgrotten ist durchaus Lohnenswert.

 

Kurzinformationen zur Nordküstentour
Unser Rating:

Beeindruckende Streckenführung in Kombination mit Postkarten-Ausblicken.
Kosten:

Möglich nur mit dem eigenen Mietwagen oder einer Taxi-Tagestour.
Dauer: zwischen 2 h und 3 h (etwa 17 km)
Anfahrt: Nur mit Taxi oder Auto praktikabel.

Madeira Maps