In das Tal der Ribeira da Janela
Zum
Picknick in den Dschungel Madeiras
Natur im Überfluss hat diese Tour bei Porto Moniz zu bieten.
Auf zunächst breitem Weg, geht es an der liebevoll gepflegten Vorzeige-Levada entlang. Hortensien, Euka-lyptus und Passionsblumen geben ihr Bestes. Durch die Levada huschen kleine Forellen. Idylle pur! Picknick-Plätze laden zum Verweilen ein.
Je tiefer man jedoch das Tal er-kundet, desto wilder zeigt sich die Natur.
Update 06.12.2016: Nach langer Sperrung beim ersten Tunnel ist die Strecke wieder provisorisch freigegeben - siehe Aktuelles.
Kurzinformationen zur Wanderung
Unser Rating:
Eine Überdosis Natur und Landschaft. Auf
breitem Weg an der Levada entlang in die grüne Hölle.
Risiko:
Die Anforderungen steigen mit der Lange der
Wanderung. Hier kann jeder selber entscheiden, wann er umkehrt.
Dauer: etwa 5h - Länge:
ca. 12km - Höhenunterschied: 0m
Anfahrt: Mit dem Auto nach Porto Moniz, von
dort Rtg. Paul da Serra die ER 101 den Berg hinauf. In einer
Rechtskehre nach Lamaceiros abbiegen und den Schildern zur
Levada da Janela folgen. Gute Parkmöglichkeiten.
GoogleEarth kml Datei:
WanderungRibeiraDaJanela.kml
Wegpunkte zu Wanderung:
csv-Format
oder
gpx-Format
Ein
Schmuckstück unter den Levadas ist die Levada im Tal der Ribeira
da Janela (offiziell: Levada do Central da Ribeira da Janela).
Ein breiter Spazierweg wird gesäumt von prächtigen Hortensien,
Feldern mit afrikanischer Liebesblume und meterlangen Ranken von
Passionsblumen. Zusätzlich wurden Picknick-Bänke und -Tische mit
Abfallkörben an den schönsten Punkten Anfangs der Levada
augebaut. Perfekt für den madeirensischen Sonntagsausflug, zumal
am Parkplatz moderne Grillhütten gebaut wurden, die gerne am
Wochenende zum Familienausflug genutzt werden.
Die Wanderung beginnt am Ende des Parkplatzes, wo ein breiter, mit Agapanthus bewachsener Weg den Wanderer einlädt. Auf diesem Weg kann man sogar nebeneinander gehen. Schon nach wenigen Meter erreicht man die ersten Eukalyptus Bäume, die ihren angenehmen Duft verströmen.

Das Tal wurde leider im Oktober 2006 von einem (auf Madeira leider üblichen) Brand heimgesucht, der das meerseitige Ende auf der Levadaseite komplett niederbrannte . Nur grosse Bäume haben überlebt. Aus dieser Zeit stammt das traurige Bild des Mülleimers.
Doch die Natur erholt sich glücklicher-weise
recht schnell, so dass mittlerweile zwar die Brandwunden immer
noch zu erkennen sind, aber viele Pflanzen schon wieder ihre
alte Pracht erreicht haben. Dazu gehört auch die Bananen- oder
Bastard-Passionsblume (vgl. dazu
Pflanzen). Sie zeigt hier ihr ganzes Können, in dem sie hohe
Bäume überwuchert. Wollmispeln und andere Obstbäume wurden
ebenfalls neben der Levada angepflanzt und sind oft mit Moss
bewachsen.
Der breite Weg führt an Reinigungsbecken vorbei, in denen sich Forellen tummeln. Hier wird ein Grossteil des Unrates aus dem Wasser gefischt, damit er nicht später zum Wasserkraftwerk gelangt.
Der erste Picknickplatz wird erreicht, an dem es sich anbietet zu verweilen und den Blick zurück auf den Atlantik hinaus zu geniessen.
Weiter führt der Weg in das Tal der Ribeira
da Janela hinein. Einige Bergrücken werden umgangen, bis in
einem besonders tiefen Einschnitt eine
schöne Farnwand, grösstenteil aus filigranem Frauenhaarfarn
erreicht wird. Weiter führt der Weg, der mittlerweile nicht mehr
so breit ist.
Es ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke in das Tal, bis hinauf nach Rabacal. Die staatlich geführten Häuser dort sind bei klarem Wetter mit einem Fernglas zu erkennen.
Nach 2 h erreicht man den ersten Tunnel. Für
sein Durchquerung ist eine Taschenlampe nötig. Innen ist er
meist recht feucht, so dass man nicht nur auf den Kopf achten
sollte, sondern auch auf tiefe Pfützen.
Am Ende des Tunnels wartet ein steiler Kessel, aus dessen Wand die Levada und ein kleiner Balkon herausgeschlagen wurde. Ein Wasserfall fällt direkt auf die Levada. Ein kleines Dach wurde für die Wanderer und Levadeiros gebaut, um nicht komplett durchnässt diese Stelle überwinden zu müssen. Das Wasser fällt laut lärmend auf das kleine Wellblechdach. Ein Höhepunkt dieser Wanderung!
Hinter
diesem Punkt beginnt der zweite Tunnel. Er hat in der Mitte
einen Knick, so dass man das Ende nicht erkennen kann. Am
Ausgang dieses zweiten Tunnels hat man wiederum einen
wunderschönen Ausblick auf den steilen Kessel.
30 Minuten später erreicht man das Ziel
dieser Wanderung, ein frisch renoviertes Levadahaus, in dem die
Lavadaarbeiter hin- und wieder
übernachten. Wer weiter möchte, kann durch mehrere Tunnel,
die bisweilen recht feucht sind, bis zur Quelle der Levada
weiterwandern. Der Weg ist allerdings in schlechtem Zustand.
Nach einer Rast am Levadahaus geht es auf dem selben Weg wieder zurück zum Parkplatz.